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Erfolgreich Unterrichten

10 Goldene Regeln

  1. Verhalte Dich kindzentriert.
  2. Gehe ganzheitlich vor.
  3. Beziehe alle Kinder in das Training ein.
  4. Sorge für Spaß und Sicherheit.
  5. Werte die Liebe zum Sport höher, als die Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit.
  6. Konzentriere Dich auf grundlegende Fertigkeiten.
  7. Binde die Eltern konstruktiv mit ein.
  8. Plane das Training so, dass eine Entwicklung der Kinder möglich ist.
  9. Verwende unterschiedliche Methoden für ein effektives Lernen.
  10. Setze Wettkämpfe unter Entwicklungsgesichtspunkten ein.

 

 

Was bedeudet das für unsere Abeit als Trainer*in und Jugendleiter*in? Sport und insbesondere Judo muss eine positive Erfahrung für KInder sein!

1. Verhalte dich kindzentriert.

Es geht nicht darum was Trainer oder Eltern wollen, sondern was brauchen und wollen Kinder? Frag dein Sportler was ihnen Spaß macht, stell ihnen Aufgaben die ihr Interesse wecken! Frag Sie welche guten und schlechten Erfahrungen sie im Sport gemacht haben? Wecke den/die Kämpfer*in in ihnen und lass sie Rangeln und Raufen. 

2. Gehe ganzheitlich vor.

Nicht nur die sportlcihen Aspekte gehören in dein Training! Fördere soziale und kognitive Fähigkeiten. Nutze gezielt Spiele und Übungsformen aus dem Konzept "Persönlichkeits- und Teamentwicklung im Judo".

3. Beziehe alle Kinder in das Training ein.

Es gibt kein Training für alle! Jedes Kind ist anders und braucht einen anderen Input. Nutze die Möglichkeiten des neuen Graduierungssystems und lasse die Kinder ihre eigenen Lösungen finden. Unterstütze sie dabei und integriere so jede*n in dein Training!

4. Sorge für Spaß und Sicherheit.

Sei nicht zu ernst - hab Spaß! Die Kinder kommen meist aus der Schule oder gerade von ihren Hausaufgaben. Gib ihnen Freiräume und lass ihnen Zeit. Sie haben noch mehr als 10 Jahre Zeit um Weltmeister zu werden!

5. Werte die Liebe zum Sport höher, als die Verbesserung der Leistungsfähigkeit.

Nicht jeder wird Deutscher Meister, aber jeder kann Spaß und Freude am Judo haben! Gestalte jedes Training so, dass sie wiederkommen wollen. Bring sie zum Lachen, lass sie toben und zeig ihnen was sie im Training erlebt haben. Sprich am Ende vom Training mit ihnen darüber!

6. Konzentriere dich auf grundlegende Fertigkeiten.

Befinden sich deine Judoka schon im Grundlagentraining (Rahmentrainingskonzeption DJB) oder noch davor? Judo ist nur ein Baustein für ein gutes Training. Gestalte das Training so, dass verschiedene motorische Elemente vorkommen. Unterstütze sie in den verschiedensten Fähigkeiten, dann können sie auch in anderen Sportarten glänzen und sagen: Das hab ich beim Judo gelernt! 

7. Binde die Eltern konstruktiv mit ein.

Eltern sind nicht deine Feinde! Frag sie, rede mit ihnen! So kannst du ihnen helfen und ihnen zeigen wie sie ihr Kinder unterstützen können und vielleicht können sie auch dich und deinen Vereinen unterstützen.

8. Plane das Training so, dass eine Entwicklung der Kinder möglich ist.

Nimm die Kinder mit auf eine Lernreise. Es geht nicht um das nächste Turnier oder den nächsten Gürtel, sondern um ein langfristiges Ziel. Bedenke dabei die Entwicklungsstufen der Kinder und trainiere sie nicht wie Erwachsene. Kinder unter 11 Jahren haben noch kein großes Verständnis für wenn-dann in Bezug auf Verhaltensregeln, somit funktionieren Strafen oder ähnliches nicht. Verstärke vielmehr ihr positives Verhalten und fördere sie ihrem Alter entsprechend. (Spielformen in der Entwicklung)

9. Verwende unterschiedliche Methoden für ein effektives Lernen.

Beobachte und reflektiere wie die Kinder auf deine Unterrichtsmethode reagieren. Passe sie an und verändere sie, jede Entwicklungsstufe braucht eine unterschiedliche Methodik. Freue dich kreative Unterrichtsmethoden zu entwicklen und sie den individuellen Fortschritt deiner Sportler. Nutze die Möglichkeiten der Lehrgänge und eigene dir neue methodische Möglichkeiten an.

10. Setze Wettkämpfe unter Entwicklungsgesichtspunkten ein.

Kinderwettkämpfe sind keine Erwachsenenwettkämpfe. Ob Judowettkämpfe gut oder schlecht in der Entwicklung sind hängt nur davon ab organiesert, präsentiert und durchgeführt werden. Richtig angewendet können sie sogar zur Motivation und Entwicklung beitragen. Eine gute Zusammenfassung gibt dir dabei der Sondernewsletter "Judo wettkämpfen lernen".

 

Dazu passend darf ich hier einen Artikel von Hannah Sergel (TV Miesbach) veröffentlichen, den sie im Rahmen ihrer Trainerausbildung geschrieben hat:

"In unserem Verein sind viele Kinder und Jugendliche, die alle unterschiedliche Motivationen, Ziele und Eigenschaften mitbringen. Wie also ein Training gestalten bei dem sich jeder abgeholt fühlt und mit Spaß dabei ist? Für mich geht es da ganz grundlegend mit der Trainerpersönlichkeit los. Das Auftreten vor der Gruppe bestimmt einen großen Teil der Trainingsatmosphäre.

Ein bekanntes Bild von einem typischen Trainer ist vielleicht erstmal „der Strenge“. Jemand bei dem im Training Disziplin ganz oben steht, der sich bewusst distanziert, um als Autoritätsperson wahrgenommen zu werden. Um das Training am effektivsten zu gestalten, verlässt er sich auf seine eigene Erfahrung, ohne den Trainierenden Raum für eigene Ideen zu lassen. Diese, auch als autokratischer Stil bekannte, Trainerrolle kann durchaus gute Sportler hervorbringen. Wenn das Training stark erfolgsorientiert ist steigert das die Aufmerksamkeit der Judoka im Training, da das Ergebnis zählt und die Motivation darin liegt dieses Ziel zu erreichen.

Doch sollte es im Judotraining nicht um mehr als sportliches Potenzial gehen? Anstatt den Judoka immer genau vorzuschreiben was sie zu tun haben könnte man ihnen doch auch Freiräume geben. Sie im Training selbst Situationen erarbeiten lassen und als Gruppe zusammen ihre Ziele erreichen lassen. Lassen - das ist das Prinzip des Laissez-faire-Führungsstils. Er ist das extreme Gegenteil des autokratischen Stils. Der Trainingsrahmen ist gegeben, aber die Trainierenden arbeiten selbstständig. Das Hierarchiegefälle ist hier wesentlich kleiner. Für ein Judotraining birgt er jedoch einige Schwierigkeiten, da Trainer einen größeren Wissensumfang haben als die Trainierenden, den sie in einem strukturierten Training mit persönlichem Feedback besser weitergeben können. Zudem ist es als Kind oder Jugendlicher anstrengender alles selbst machen zu müssen, was wiederum demotivieren kann.

Eigenverantwortliche Trainingsphasen, zum Beispiel um eine Lösung für eine Situation zu finden, sind jedoch sehr wertvoll um das eigenständige Denken anzuregen, dadurch bleiben Trainingsinhalte länger im Gedächtnis und das Training wird abwechslungsreicher. Damit kommen wir auch schon zu der Trainerrolle, die sich für mich als beste bewiesen hat. Mit dem sozial-integrativen Stil arbeitet man mit den Kindern und Jugendlichen respektvoll auf Augenhöhe. Man geht auf einzelne ein und trainiert nicht nur sportliche, sondern auch soziale und kognitive Fähigkeiten. Sportvereine sollten die Athleten auch in ihrer persönlichen Entwicklung weiterbringen. Die Werte des Deutschen Judo-Bundes lassen dies betreffend weit blicken. Freundschaft, Ehrlichkeit, Wertschätzung und Respekt stehen hier ganz oben. Wenn die Kinder und Jugendlichen gerne ins Training kommen, lang dabeibleiben und Spaß haben ist das Ziel sowohl für mich als Trainerin in meinem Trainerteam, als auch für die Vereinsleitung und die Eltern erreicht. Der Trick ist auf Wünsche einzugehen, konstruktives und positives Feedback zu geben, sowie mit kreativen, abwechslungsreichen Ideen immer neuen Schwung ins Training zu bringen. So schafft man ein Bewusstsein dafür, was Judo bedeutet und erzielt zugleich Erfolge auf sportlicher sowie sozialer Ebene."

Text: Jens Keidel

 

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